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smart@media21

17. November 2021

Mit dem smart@media-Award zeichnet die Pädagogische Hochschule FHNW alljährlich innovative Schulprojekte aus, die sich in den Bereichen Medien und Informatik beziehungsweise Informatische Bildung besonders engagieren. Dieses Jahr gehen die Auszeichnungen an die Schule Ennetbaden (AG), die Schulen Dorneckberg (SO) und an die Primarschule Brunegg (Kreisschule Chestenberg, AG). Die Preisverleihung fand am Mittwoch im Rahmen der KommSchau21 in Brugg-Windisch statt.

Barbara Schaub und Sonja Hartmann, Schulen Dorneckberg; Barbara Lerjen, Schule Ennetbaden; Daniela Reichholf, Primarschule Brunegg (Kreisschule Chestenberg, v.l.) haben die smart@media-Awards 2021 entgegengenommen.
Foto: Eugen Notte

Die Digitalisierung stellt die Schulen und die Lehrpersonen vor grosse Herausforderungen. Es gilt, die Schülerinnen und Schüler zu begleiten und sie auf die digitale Welt vorzubereiten. Die Pandemiesituation und die Fernlernphase haben in vielen Schulen einen eigentlichen Innovationsschub ausgelöst. Neue Wege und Möglichkeiten zur Unterrichtsbewältigung wurden umgesetzt und teilweise langfristig im Unterricht verankert; viele Schülerinnen, Schüler und Lehrpersonen erlebten einen sprunghaften Zuwachs ihrer Kompetenzen bezüglich Medien, Informatik und Anwendungskompetenzen.

Um innovative Projekte von Schulen zu fördern, verleiht die Beratungsstelle imedias der Pädagogischen Hochschule FHNW den smart@media-Award zusammen mit den Bildungsdepartementen der Kantone Aargau und Solothurn. Zum sechsten Mal werden Schulen ausgezeichnet, die herausragende Projekte für sichere, mündige und kompetente Mediennutzung lanciert haben. Grundlage für die Beurteilungskriterien bildet der Modullehrplan «Informatische Bildung» (Kanton Solothurn) beziehungsweise «Medien und Informatik» (Kanton Aargau) des Lehrplans 21.

Preisträger: innen

Unter den spannenden Eingaben wählte die Jury dieses Jahr drei Gewinnerprojekte. Der smart@media-Award ist mit je 1000 Franken dotiert, welche die Gewinner-Schulen für die Weiterentwicklung im Bereich Medien und Informatik nutzen können.

Am schulinternen Weiterbildungstag waren freiwillige Schülerinnen und Schüler der 3. Klasse als Expertinnen und Experten im Einsatz. Sie brachten den Lehrpersonen des Zyklus 1 den Umgang mit diversen Robotern und deren Einsatzmöglichkeiten im Unterricht näher. Auch Informatik unplugged und Programmieren (z.B. mit Scratch Junior) wurde den Erwachsenen von den Kindern erklärt. Die Schülerinnen und Schüler konnten bei der Vorbereitung ihre Kompetenzen im Bereich Robotik, Informatik unplugged und Programmieren auffrischen und vertiefen. Indem sie den Lehrpersonen ihr Wissen weitergeben konnten, wurde es gefestigt und ihr Selbstbewusstsein im Bereich Medien und Informatik wurde gestärkt. Die Lehrpersonen ihrerseits lernten anschauliche Anwendungsbeispiele und konkrete Unterrichtsprojekte kennen.

«Die Idee, die Rollen umzukehren, ist toll und begeistert. Es ist beeindruckend, dass das Projekt mit einer Unterstufenklasse so umgesetzt werden konnte. Hier wurde etwas gewagt, den Kindern etwas zugetraut, und das Experiment ist gelungen. Das Projekt orientiert sich an den Stärken der Schülerinnen und Schüler und drückt Wertschätzung für ihr Lernen aus», betont die Jury in ihrer Begründung. Die Verankerung im Team und an der Schule sei gewährleistet, indem die Lehrpersonen ein eBook erstellten. Und: «Auch Medienaspekte wie die Frage, welche Fotos von Schülerinnen und Schülern persönlichkeitsschutzkonform sind, fliessen dabei ein.»

Aufgrund der Coronasituation war die Durchführung des alljährlichen Theaters an den Schulen Dorneckberg nicht gewährleistet und so wurde anstelle des Theaters ein Filmprojekt in Angriff genommen. «Durch den Wechsel auf ein digitales Medium entschieden wir uns für ein Thema, welches in der Informatischen Bildung an der Primarschule essenziell ist: Cybermobbing», schreibt die Schule in ihrer Projekteingabe. Zwei 6. Klassen drehten an zwei Standorten der Schule je einen Film. Die Filme wurden anschliessend vom Zyklus 2 geschaut und dienten als Diskussionsgrundlage. Die Schülerinnen und Schüler bekamen durch das Projekt einen Einblick ins Thema Filmproduktion und Schnitt, aber auch Tonbearbeitung und Bildmanipulation. Zudem setzten sie sich über längere Zeit intensiv mit dem Thema Cybermobbing und korrekter Mediennutzung auseinander. Auch die Lehrpersonen haben ihre Kompetenzen in verschiedensten Bereichen erweitert. Sowohl bei der Filmproduktion – Drehbuch in Takes aufteilen, filmen, schneiden, selbstgeschriebene Lieder aufnehmen – als auch bei rechtlichen Aspekten rund um die Themen Cybermobbing und Urheberrechte war der Lernzuwachs wertvoll.

Den Lernzuwachs bei Schülerinnen, Schülern und Lehrpersonen hebt auch die Jury hervor. Weiter betont sie in ihrer Begründung für den Preis: «Das Projekt war fächerübergreifend und projektartig angelegt und erlaubte deshalb den Schülerinnen und Schülern ein vertieftes Eintauchen ins Thema.» Zudem könne der Film an den beteiligten Schulen weiterverwendet werden für die Behandlung der Cybermobbing-Thematik in nachfolgenden Klassen.

Zentrale Fragestellung des Projekts, das von der Jury den Innovationspreis zugesprochen erhielt, war: «Wie kann man Schülerinnen und Schülern helfen, sich in einem Schulhaus wohlzufühlen, den Schulalltag optimal zu bewältigen und dadurch für jeden das ideale Lernumfeld zu schaffen?» Die Schülerinnen und Schüler der 5. und 6. Klasse bearbeiteten diese Fragestellung und planten daraufhin «Die Schule der Zukunft» mit der Design-Thinking-Methode. Es entstanden kreative Produkte, z. B. baute eine Gruppe von Schülerinnen und Schüler ihre ideale Schule in Minecraft und erstellte dazu einen Film. Die Verantwortlichen der Kreisschule schreiben in der Projekteingabe, dass sich digitale Kompetenzsprünge bei den Schülerinnen und Schülern gezeigt haben. Sie erwähnen dabei das Schneiden der Videos, die Video-Präsentationen oder die Integration von Games in den Unterricht.

Die Jury würdigt in ihrer Begründung den Innovationsaspekt. «In diesem fächerverbindenden Projekt wurde Schule anders gedacht. Es bildet ab, was an Schulen mehr passieren sollte.» Die individuelle Herangehensweise und der gewährte Freiraum hätten es ermöglicht, «dass alle Schülerinnen und Schüler ihre Stärken ausspielen und ihren eigenen Interessen folgen konnten. Die ausserschulische Lebenswelt wurde als Ressource einbezogen.»

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