smart@digital24
Mit dem smart@digital-Award zeichnet die Pädagogische Hochschule FHNW innovative Schulprojekte aus, die sich in den Bereichen Medien und Informatische Bildung besonders engagieren. Dieses Jahr gehen die Auszeichnungen an die Schule Schlossrued (AG) und die Sek Binningen (BL). Der Innovationspreis, ermöglicht durch die Enter Technikwelt Solothurn, geht an die Kreisschule Chestenberg, Wildegg (AG). Die Preisverleihung fand am Mittwoch im Rahmen der KommSchau24 in Brugg-Windisch statt.
Preisträger:innen 2024
Ausserordentlich gross war die thematische Breite der zahlreichen Beiträge, die dieses Jahr für den smart@digital-Award eingereicht wurden. Sie kommen nicht mehr nur aus dem Medienbereich, sondern auch aus der Informatik oder zielen auf den Aufbau von Anwendungskompetenzen der Schüler*innen ab.
Unter den Eingaben wählte die Jury dieses Jahr zwei Gewinnerprojekte aus den Kantonen Aargau und Basel-Landschaft plus ein Projekt für den Innovationspreis. Der smart@digital-Award ist mit je 1000 Franken dotiert, welche die Gewinner-Schulen für die Weiterentwicklung im Bereich Medien und Informatik nutzen können.
«Rucky Rued» ist ein innovatives Podcast-Projekt der Schule Schlossrued, das im Rahmen eines freiwilligen Atelier-Angebots gestartet wurde. Schülerinnen der 3. bis 6. Klasse entwickelten gemeinsam den Podcast, lernten Beiträge zu erstellen, zu schneiden und Musikaufnahmen zu machen. Die erste Folge wurde im Mai 2024 auf Spotify veröffentlicht und erkundet, wie die Schülerinnen in Schlossrued ihre Pause verbringen, beinhaltet ein Interview mit der Schulleiterin und widmet sich dem Thema «Traktoren». Das Projekt fördert überfachliche Kompetenzen wie Kreativität, Eigeninitiative und Teamarbeit und gleichzeitig die Fähigkeiten in Medien, Informatik und Anwendungskompetenz. Auch die Lehrpersonen profitieren durch die Anwendung agiler Methoden und den Einsatz von Tools zur Audiobearbeitung und digitalen Veröffentlichung. Das Projekt zeigt, wie schulische Bildung durch partizipative und interaktive Ansätze vorbildlich gestärkt werden kann.
Die Jury lobt das ausgereifte Projekt, das Begabungsförderung und Projektwoche umfasst und im Fach «Tonstudio» zum gesamtschulischen Projekt wird. Es geht über das «Ausprobieren» hinaus und entwickelt sich nachhaltig. Die Podcasts bieten vielfältige Programmpunkte und zeigen eine vertiefte Auseinandersetzung mit dem Medium und der Technik. Fragen wie «Wie muss man klingen, um zu begeistern?» werden behandelt. Auch werden aus der Arbeitswelt bekannte agile Methoden wie Kanban einbezogen. Die Experimentierfreude der Schule Schlossrued hat sich in einem bemerkenswert gelungenen Projekt ausgezahlt.
Das Projekt der Sek Binningen entstand aus der Notwendigkeit, den intensiven Rollout der iPads zu bewältigen. Freiwillige Schülerinnen der Sekundarstufe I unterstützen als iPad-Heroes ihre Mitschülerinnen und Lehrpersonen bei technischen Fragen und bieten Workshops an. Dies fördert nicht nur ihre Medien- und Informatikkompetenzen, sondern auch soziale Fähigkeiten wie Teamarbeit und Selbstvertrauen. Das Projekt zeigt, wie partizipative Schulkultur und digitale Bildung erfolgreich kombiniert werden können. Die iPad-Heroes übernehmen Verantwortung und tragen zur Schulkultur bei, was ihnen auch im Zeugnis bescheinigt wird.
Die Jury lobt das visionäre Schulentwicklungsprojekt mit grosser Breitenwirkung. Schülerinnen werden als «iPad-Heroes» ermutigt, sich für die Schulgemeinschaft zu engagieren. Sie übernehmen eine besondere Rolle, werden zu Expertinnen und von Lehrpersonen sowie Mitschüler*innen anerkannt. Die Unterstützung der «iPad-Heroes» geht über technischen First-Level-Support hinaus und vertieft Anwendungskompetenzen. Die Jury sieht grosses Potenzial und nachhaltige Wirkung in diesem gut umgesetzten Projekt, das seit Jahren konsequent durchgeführt wird. Es könnte auch andere Schulen inspirieren und ist ausbau- sowie übertragbar.
Das Projekt der Schule Wildegg verwandelte Kunstwerke des Kunsthauses Aarau in beeindruckende Augmented-Reality-Erlebnisse. Schülerinnen der 5. Klasse lernten dabei den Umgang mit zahlreichen digitalen Werkzeugen und brachten Porträtgemälde zum Sprechen und Singen, gestalteten Landschaftsbilder um oder nutzten bekannte Aquarelle als Basis für ihre eigene, erweiterten Kreationen. Das Projekt förderte ihre Problemlösefähigkeiten, Kreativität und Teamarbeit und zeigt, wie digitale Bildung und kreative Ansätze erfolgreich kombiniert werden können.
Diese Ansicht teilt auch die Jury: «Die Umsetzung des Projekts ist aussergewöhnlich und beeindruckend. Die vielseitigen Medienprodukte sind auf hohem Niveau, mit Augmented Reality als zukunftsweisender Technologie im Fokus. Die Schülerinnen stehen im Zentrum, ihre Kreativität und Eigeninitiative werden gefördert. Besonders bemerkenswert ist, dass Gestaltung und Kunstvermittlung im Zentrum stehen und Medienproduktion, Informatik sowie Anwendungskompetenzen geschickt verknüpft wurden.» Nicht zuletzt hebt die Jury auch hervor, wie erfolgreich die Eltern erfolgreich mit einer Ausstellung der AR-Werke im Kunsthaus Aarau einbezogen wurden.
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