Rückblick auf die KommSchau25 – gestalte mit!
Co-Kreation im Dialog mit künstlicher Intelligenz
Fotos: Eugen Notter, PH FHNW
Wie verändert sich die Rolle von Lehrpersonen, wenn diese sich auf eine Zusammenarbeit mit künstlicher Intelligenz einlassen? Die KommSchau 25 packte diese Frage ins Zentrum und lud das Publikum zu experimenteller Co-Kreationen mit künstlicher Intelligenz ein. Dies hiess:
- den pointierten Dialogen folgen, bei denen zwei ganz unterschiedliche Modelle ihre utopischen oder dystopischen Szenarien in einer zukünftigen Bildungslandschaft zeigten und sich den kritischen Fragen der Moderation stellten
- ein neuronales Netzwerk aufbauen, gespiesen aus den Stellungsnahmen der Teilnehmenden zu pädagogischen Herausforderungen
- Vibe-coden hin zu einer App zur Unterstützung eines Lernthemas im Unterricht
- spielen im visuellen Dialog im SpieglAIn
Das Einsatzfeld künstlicher Intelligenz eröffnete sich damit für die meisten Teilnehmenden in neuen Dimensionen. Mit diesem weiten Blickwinkel ergaben sich in den folgenden Workshops spannende Diskussionen zur Konkretisierung der Zusammenarbeit von Lehrpersonen mit Künstlicher Intelligenz.
Im Rahmen der KommSchau25 wurden auch die Preise zum smart@digital-Wettbewerb verliehen.
Dieses Jahr gehen die Auszeichnungen an die Schule Magden (AG) und die Sekundarschule Gelterkinden (BL). Der Innovationspreis, ermöglicht durch die Enter Technikwelt Solothurn, geht an die Regionale Schule Äusseres Wasseramt (RSAW) Aeschi (SO).
Preis des Kantons Aargau: Magden AG, Tanja Donlic: Auenlandschaften in der Schuhschachtel
Die 5. Klasse erforschte in vier Exkursionen Auenlandschaften und den Biber. Sie gestalteten eine Auenlandschaft in der Schuhschachtel, passten sie an Bibermenüs an und dokumentierten den Prozess in Keynote. Ein Audioguide entstand im Deutschunterricht. Die Jury lobt die durchdachte Planung, die hochwertigen Produkte und den gelungenen Erwerb von Anwendungskompetenzen.
Preis des Kantons Basel-Landschaft: Sek Gelterkinden BL, Rita Sheean: Digitale Schnuppertools
Die Lehrperson digitalisierte das Schnuppertagebuch auf Taskcards, damit Lernende ihre Erfahrungen per Handy flexibel dokumentieren können – inkl. Fotos, Videos und Audio. Ergänzt wird dies durch digitale Flashkarten sowie ein Emoji-Check-in über Teams. Die Jury lobt die innovative, niederschwellige Begleitung und den nachhaltigen Einsatz digitaler Tools.
Innovationspreis: RSAW Aeschi (SO), Wendy Vega und Deborah Troxler: Jung hilft Gross
Das Projekt verbindet Medienbildung mit sozialem Lernen: Kinder der 5./6. Klasse unterstützten Seniorinnen und Senioren in sieben Anlässen zu Apps und digitalen Alltagsfragen. Sie erstellten Lernmaterialien, hielten Vorträge und halfen individuell. Die Jury lobt die gelungene Umsetzung, den Brückenschlag zwischen Generationen und den Lernzuwachs durch Übernahme von Expertise und Verantwortung.
Die KommSchau25 fand am Mittwoch, 12. November 2025, von 13:15–18:00 Uhr am Campus Brugg-Windisch statt.
Das war unser Programm
13.15 Uhr: Eintreffen
13.30 Uhr: Begrüssung, Start Co-Kreation im Dialog mit künstlicher Intelligenz
15.30 Uhr: Pause
16.00 Uhr: Preisverleihung smart@digital
16.50 Uhr: Start Workshops
18.00 Uhr: Ende der KommSchau
Workshopangebot
01. #neverstoplearning: Never Stop Caring
Monika Schraner Küttel, Zyklus 1, 2 und 3
Als innovative Lehrperson kennst du das: Du brennst für Veränderung, experimentierst mit digitalen Tools – doch manchmal fühlst du dich mit deiner Vision allein gelassen, vielleicht auch ausgebremst von deinen eigenen Ansprüchen oder enttäuscht von der Trägheit des Systems.
Veränderung des Drumrums braucht Stärkung des Drinrins.
In diesem Workshop haben wir den Mut, einen Halt einzuschieben, keine neuen Ideen anzureissen, sondern uns auszutauschen: Was nährt unser Engagement? Welche inneren Energiequellen haben wir? Wie stärken wir unser Drinrin für die Weiterarbeit am Drumrum?
02. KI im Zyklus 1
Rita Häusermann, Michaela Truffer, Zyklus 1
Wie lässt sich Künstliche Intelligenz im Zyklus 1 sinnvoll einsetzen?
In diesem Workshop werfen wir einen Blick auf das Bilderbuch «Menschine» aus der Lehrmittelreihe inform@21 sowie auf andere spannende KI-Anwendungen, die den Unterricht bereichern können. Gemeinsam reflektieren wir, wie sich diese Tools im Klassenzimmer einsetzen lassen und welche Möglichkeiten sich dadurch für den Unterricht bieten. Das Tun und der Austausch über eigene Erfahrungen stehen dabei im Mittelpunkt.
03. myMoment reloaded: Mit 4K der KI begegnen
Fabienne Senn, Franziska Keller, Marc Kölliker, Zyklus 1, 2 und 3
20 Jahre myMoment – und jetzt komplett neu: Die Plattform new.mymoment.ch fördert und ermöglicht multimodales Schreiben in einer geschützten Community mit und für Peers. Gleichzeitig bietet sie gerade im Zeitalter von KI einen authentischen Lernort, um Kreativität, kritisches Denken, Kommunikation und Kollaboration – die 4K der Bildung im 21. Jahrhundert – zu stärken. Im Workshop werden auf der Plattform integrierte Schreib- und Medienbildungsaufgaben vorgestellt und die Plattform selbst erprobt. Zudem wird ein Ausblick auf zukünftige Funktionen mit KI-gestütztem Feedback gewährt und diskutiert.
04. Behind the Scenes: Interaktive KI an der KommSchau, Potentiale für KI generierte Lern-Apps
Mike Häfliger, Zyklus 1, 2 und 3
In diesem Workshop werfen wir einen Blick hinter die Kulissen der KI-gestützten Elemente der KommSchau und erforschen das Potential dieser Tools für den Unterricht. Dabei setzen wir uns mit den Möglichkeiten und Grenzen selbst generierter Lern-Apps und KI-Modellen auseinander.
05. Platzt die KI-Blase? Ein kritischer Makro-Blick
Jean Paul Flecha, Zyklus 1, 2 und 3
Fortschritte in der generativen KI werden durch enorme Geldinfusionen ermöglicht. Diese sind jedoch auf lange Sicht nicht aufrechterhaltbar. Angesichts der gewaltigen Betriebskosten sind nachhaltig rentable Geschäftsmodelle noch nicht absehbar. Produktivitätsgewinne, etwa in der Softwareentwicklung, könnten sich als langfristiges Problem erweisen, da KI das Pflegen und Aktualisieren von Software nicht beherrscht. Auch negative soziale Auswirkungen und die damit verbundenen Kosten könnten zum Problem werden. Um den Hype rund um KI besser einordnen zu können, wollen wir gemeinsam ein paar kritische Analysen betrachten und diskutieren.
06. Vibe-Coding: Von der Idee zur Lern-App in 60 Minuten
Peter Rigert, Zyklus 1, 2 und 3
Was wäre, wenn aus einer zündenden Idee innerhalb von 60 Minuten eine funktionierende Lern-App entstehen würde? Wir nennen es «Vibe-Coding»: Die kreative Energie einer Idee wird direkt in Code umgesetzt. In diesem Workshop erlebst du live das Prototyping einer Lern-App – von der Konzeption bis zum ersten Klick. Wir nutzen KI als Werkzeug, um den Prozess zu beschleunigen. In diesem Workshop entsteht aus einer pädagogischen Idee eine interaktive Anwendung für den Unterricht.
07. KI als Lernbegleitung im Unterricht
Olivia Furrer, Marcel Sieber, Zyklus 1, 2 und 3
Wie kann Künstliche Intelligenz als persönlicher Lerntutor eingesetzt werden, um Schülerinnen und Schüler in ihren Lernphasen gezielt zu unterstützen? Gemeinsam sammeln wir mögliche Ideen und entwickeln konkrete Anwendungen in Form von Prototypen für den Unterricht.
08. KI-Challenge: Prüfen 2.0
Roger Mäder, Zyklus 1, 2 und 3
ChatGPT & Co. sind da – und unsere Prüfungen? Künstliche Intelligenz verändert die Art und Weise, wie Lernende arbeiten und auf Informationen zugreifen. Dies fordert unsere bewährten Prüfungsformate frontal heraus. Wie können wir fair und kompetenzorientiert bewerten, wenn KI auf Knopfdruck perfekte Texte liefert? In diesem kompakten und interaktiven Workshop analysieren wir gemeinsam, wo unsere bisherigen Aufgaben an ihre Grenzen stossen. Wir erarbeiten praxistaugliche Denkansätze und passen Aufgaben so an, dass sie KI-resistent sind oder KI als cleveres Werkzeug integrieren.
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