smart@digital

smart@digital23

14. Dezember 2023

Mit dem smart@digital-Award zeichnet die Pädagogische Hochschule FHNW innovative Schulprojekte aus, die sich in den Bereichen Medien und Informatische Bildung besonders engagieren. Dieses Jahr gehen die Auszeichnungen an die Primarschule Herznach-Ueken (AG), die Primarschule Zunzgen (BL) und den Kindergarten Härkingen (SO). Der Innovationspreis geht an die Sekundarschule Sissach (BL). Die Preisverleihung fand am Mittwoch im Rahmen der KommSchau23 in Brugg-Windisch statt.

Gruppenbild der Preisträgerinnen und Preisträger

Preisträger:innen 2023

Der smart@digital-Award stellte 2023 den Unterricht ins Zentrum. Viele Lehrpersonen und Schulen leisten wertvolle Arbeit, indem sie Schüler*innen in der digitalen Welt begleiten. Unter den spannen-den Eingaben wählte die Jury dieses Jahr drei Gewinnerprojekte. Der smart@digital-Award ist mit je 1000 Franken dotiert, welche die Gewinner-Schulen für die Weiterentwicklung im Bereich Medien und Informatik nutzen können.

Der Preis des Kantons Aargau geht an die Primarschule Herznach-Ueken

Seit dem ersten Arbeitsauftrag nach den letzten Sommerferien suchten die Schüler*innen Insekten rund ums Schulhaus und beschäftigten sich mit den faszinierenden Sechsbeinern. Höhepunkt der Unterrichtseinheit war eine Vernissage im Museum Naturama Aargau. Dort präsentierten die Mittelstufenschüler*innen ihre Arbeiten.

In drei wabenförmigen Schaukästen sind selbst gebastelte Insekten und zwei Filme zu sehen. Besonders stolz waren die Kinder auf ihre Bilder, die sie mit Hilfe eines Greenscreens erstellt haben. Mit dieser Technik stellten die Kinder Fähigkeiten nach, für die sie Insekten bewundern. Plötzlich liefen Kinder Wände hoch oder gar übers Wasser.

Das Projekt wählte einen ungewöhnlichen Zugang zum Thema Natur mit dem die Schüler*innen quasi beiläufig lernten, dass auch Bilder lügen können, welche Copyright-Fragen sich bei Verwendung von Bildern und Tönen von Dritten stellen und nicht zuletzt, wie sie die digitalen Geräte für kreative Eigenleistungen verwenden.

Die Jury meint: «Die Grundidee, sich in ein Insekt zu versetzen, ist fantasievoll und bestechend. Das Projekt kann einfach von anderen Lehrpersonen adaptiert werden und führt zu schnell sichtbaren Resultaten. Zudem bietet das Projekt den Schüler*innen einen attraktiven Zugang zu Naturthemen. Durch die Zusammenarbeit mit dem Naturama hat das Projekt Strahlkraft über die Schule hinaus.» 

Der Preis des Kantons Baselland geht an die Primarschule Zunzgen

Gleich für zwei Projekte wird Pascal Koller ausgezeichnet. Das Projekt «Begreifbare Informatik» überführt die digitale Welt via Making in eine haptisch, analog begreifbare Welt.

Die Jury meint: «Das Projekt löst Programmieren vom Bildschirm und schafft den Sprung in den Makerspace und die dritte Dimension. Die Projekte der Schüler*innen sind analog und digital kreativ und handlungs- und lösungsorientiert. Die Schüler*innen steuern die Prozesse selbst und reflektieren sie. Hier gelingt es, die Vision des Lehrplans umzusetzen: Konzepte der Informatik so zu vermitteln und entsprechende Kompetenzen zu fördern, dass sie auch im Fachunterricht zum Tragen kommen.

Auch das Projekt «Jedes Kind ist ein Autor», bei dem die Schüler*innen anlässlich der 700-Jahrfeier von Zunzgen eine literarische Heldenreise konzipieren, schreiben und die eigenen Geschichten als Bücher publizieren, wurde ausgezeichnet. 

Dazu recherchierten die Schüler*innen Sagen der Gemeinde und verfassten diese in eigenen Worten neu, recherchierten historische Orte, fotografierten und dokumentierten diese und führten Interviews mit bekannten Persönlichkeiten des Dorfes. Sogar berühmte Zunzger*innen aus früheren Zeiten wurden mit Hilfe von verschiedenen KI-Tools für ein Interview animiert. Das Buch fand grossen Anklang in der Gemeinde und wurde grosszügig von den Einwohner*innen erworben.

Die Jury findet das Projekt einfach wunderbar: «Die Verbindung eines aktuellen Anlasses im Dorfleben mit Erarbeitung historischen Wissens, Leseförderung, diversen Anwenderkompetenzen, inkl. sinnvoller KI-Nutzung begeistert. Das Projekt ist eine grosse Gemeinschaftsleistung für die Schule. Und fast wie nebenbei, reicht die Wirkung weit über die Schule hinaus: Die Bevölkerung nimmt die Schule als wichtige Institution wahr; das in den Augen einiger Schüler*innen angestaubte Medium Buch wird durch diesen innovativen Ansatz in der Wahrnehmung aufgewertet.» 

Der Preis des Kantons Solothurn geht an die Primarschule Härkingen

Die Kinder des zweiten Kindergartenjahres haben sich mehrere Wochen mit Informatischer Bildung und im Besonderen mit Robotik beschäftigt. Intensiv setzten sie sich mittels eines Roboter-Bausatzes mit Programmieren und fast beiläufig auch mit zahlreichen Apps und dem Erstellen eines elektronischen Portfolios auseinander.

Die spielerische Integration des Themas in den Kindergartenalltag und das Zusammenbringen von Analogem und Digitalem hat die Jury beeindruckt:

«Das Manual ist grossartig und bietet eine gute Grundlage, das Projekt auch in andere Kindergärten zu tragen. Es ist sehr zugänglich und hat das Potenzial, andere zum Nachmachen zu animieren. Bemerkenswert ist das Engagement der Lehrpersonen, die sich selbst auf das für sie neue Feld eingelassen haben und gleichzeitig einen altersgerechten Zugang zum Thema Informatik gestaltet haben.»

Der Innovationspreis geht an die Sekundarschule Sissach

Wir kennen die Biotope in unserer Umgebung oft so gut, dass sie uns kaum mehr auffallen. Dabei entgehen uns biologische, geografische oder auch politische Einflüsse auf die Biotope – interessante Ressourcen, die im Unterricht genutzt werden könnten. Durch Beobachtung und Recherche können Zugänge zur umgebenden Natur ermöglicht werden. Doch wie sieht es mit Biotopen in anderen Regionen aus? Wüsten, Steppen oder Regenwälder: Solche Ökosysteme sind nicht nur spektakulär, auch komplexe Prozesse können damit erklärt werden.

Im Zentrum dieses Projekts steht der Austausch zwischen ganzen Klassen, mit dem Ziel das Erforschte über die regionalen Biotope mit Schüler*innen aus anderen Regionen und Ländern zu teilen. Ein Wissensaustausch mit dem Ziel eine neue Perspektive auf die Natur zu bekommen. Ein kleiner Aufwand pro Klasse, ein grosser Lernerfolg im Ganzen. Vernetztes Lernen wie es heute unabdingbar ist.

Diese Ansicht teilt auch die Jury: «Der Ansatz ist sehr interessant: Es geht nicht nur um einen Austausch zwischen Kulturen und Sprachen, sondern es wird auch Biologie-Unterrichtsinhalt vermittelt. Das Thema «Biotope» bekommt durch die digitale Dokumentation und den Austauschaspekt neue spannende Dimensionen, welche Schüler*innen, die sich weniger für die Biotope interessieren, weitere Zugänge eröffnen. Auch die Berufsperspektive wird einbezogen: Die Schüler*innen erwerben Kompetenzen, lernen etwa das Funktionieren und die Kommunikation und Zusammenarbeit in internationalen Teams. Die selbst entwickelte Checkliste und die Empfehlungen für internationale Kollaboration sind auch für andere Schulen nützlich. Toll, dass sie unter Creative-Commons-Lizenz publiziert und so unkompliziert von anderen genutzt werden können!»

Schlagworte: smart@digital

zurück zu allen Beiträgen

Kommentare

Keine Kommentare erfasst zu smart@digital23

Neuer Kommentar

×